Credo und Credit. Einmischungen
Andreas Kilcher, Neue Zürcher Zeitung
Credo und Credit umfaßt eine Sammlung von Essays, Aufsätzen und Betrachtungen vor, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit Fragen von Literatur und Politik beschäftigen. So erzählt Rabinovici vom Aufwachsen zwischen den Sprachen, der Muttersprache Hebräisch und der Adoptivsprache Deutsch, und dem Zauber des ersten Lesens in der elterlichen Bibliothek. Der Band enthält eine Abhandlung über den jüdischen Witz ebenso wie eine Hommage an Leo Perutz. Im Beitrag »Warum die Milch vom Fleisch getrennt werden mußte oder >Die gerettete Zunge< und das drohende Messer« spürt der Autor den frühkindlichen, jüdischen Einflüssen auf Elias Canetti nach. Scharf setzt er sich auch mit den aktuellen Entwicklungen in Österreich auseinander und stellt die Frage: Brauchen wir ein europäisches Verbot der sogenannten Auschwitzlüge?
»›Lachen ist Triumph‹, erklärt Doron Rabinovici in einem Aufsatz seines jüngst erschienenen Essay-Bandes Credo und Credit - und erweist sich hier sogleich als Meister auch dieser Form der pointierten und zugespitzten Reflexion, nachdem er sich schon als Erzähler, Romanschriftsteller und wissenschaftlicher Autor bewiesen hat.«
Gerhard Zeilinger, Die Presse
»Rabinovici, das mag für einen so exponierten Intellektuellen in Österreich nicht selbstverständlich sein, hat sich auf die Vordergründigkeit des polarisierenden Diskurses vom Erinnern und Vergessen erst gar nicht eingelassen. Seine Argumente sind nicht nur subtiler, sie bedürfen der theoretischen Denkgebäude nicht, denn sie kommen gleichsam aus der ›Praxis‹, sie sind erfahrungs- und lebensorientiert, ja, ihnen ist anzumerken, was tatsächlich an ›wahrer‹ Überlegung dahintersteckt.«