Papirnik. Stories; edition suhrkamp; 1994
Klaus Kastberger, Falter
Papirnik: ein Bankier wird zum Finanzier eines Banküberfalls, ein Liebesbrief enthält die Geständnisse eines Serienmörders, zwei Blinde führen sich durch den Nebel, Frauen verlassen ihre Männer oder Freunde betrügen einander. Mühelos und unverkrampft versteht es Rabinovici, in seinen Stories von Liebe und Zeitgeistigem genauso wie von Tod und Bedrohlichem zu erzählen.
»Doron Rabinovici ... schreibt Stories, die verwirren, um aufzuklären, brandstiften, um aufzustören; bestechend selbstsicher agierendes Sprachmaterial: munter-vertrackt, hintersinnig-philosophisch - Prosa, deren unkalkulierbare Verläufe die verblüffendsten Erleuchtungen zünden. Papirnik - das sind zehn Sprachausflüge in eine mit Witz und dräuender Phantasie gesättigte, von Querköpfen, Einzelkämpfern und Grenzgängern bevölkerte Welt, oder anders: literarische Luftschlangen - bunt, quirlig in sich verschlungen und verdreht zum poetischen Spuk.« Peter Hennig, Rheinischer Merkur
»Die Schwere, die von einer ernstzunehmenden Literatur hierzulande gemeinhin erwartet wird, setzen die Stories Rabinovicis ein spielerisches Moment entgegen. ... Vom Spielerischen zum Handfesten, vom scheinbar Harmlosen zum Erschreckenden ist es bei Rabinovici nie weit, und genau darin liegt wohl eine der Qualitäten seiner Texte.«